Heute wollen wir PMS etwas genauer unter die Lupe nehmen.
Wir gehen der Frage nach, was PMS überhaupt ist, welche Beschwerden im Syndrom-Katalog aufgeführt werden und was wir dafür tun können, möglichst davon verschont zu werden.
1. Was ist das prämenstruelle Syndrom, kurz PMS?
Das prämenstruelle Syndrom tritt in der Phase nach dem Eisprung und vor der Menstruation auf. Diese Phase wird auch Lutealphase genannt. Syndrom bedeutet, dass mehrere charakteristische Symptome, also Beschwerden, gemeinsam auftreten und daraus das Krankheitsbild des PMS entsteht. Das Beschwerdebild ist sehr individuell, unglaubliche 80% der Frauen leiden unter PMS, wobei einige vielleicht ein bis zwei Beschwerden kennen und andere von zehn Symptomen berichten.
PMS entsteht dann, wenn die weiblichen Hormone, insbesondere das Verhältnis von Östrogen zu Progesteron, aus der Balance geraten sind.
2. Was bedeutet ein hormonelles Ungleichgewicht?
Unser Hormonsystem ist ein fein abgestimmtes System und alle Hormone reagieren empfindlich auf Veränderungen, auf unseren Lebensstil, auf Lebensereignisse und auf unsere Umwelt. Auch die beiden Hormone Östrogen und Progesteron reagieren empfindlich auf unterschiedliche Einflüsse, das kann zum Beispiel Stress sein, oder eine einseitige Ernährung. Deshalb lohnt es sich, diese beiden Hormone genauer unter die Lupe zu nehmen.
Östrogen ist an einer grossen Anzahl von Prozessen in unserem Körper beteiligt, so auch an unserem weiblichen Zyklus. Östrogen sorgt unter anderem dafür, dass Wasser im Körper eingelagert (wir erhalten Rundungen und unsere Falten schwinden) und die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut wird. Zudem ist Östrogen ein Stimmungsmacher; es stimmt uns fröhlich und sorgt für gute Laune.
Progesteron hingegen wirkt entwässernd (unsere Haut verliert an Spannung), sorgt dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut erhalten bleibt und, dass Östrogen deren Aufbau bremst. Zudem hat es eine sedative, also eine entspannende, Wirkung auf uns, wir fühlen uns ruhig und gelassen.
Im Idealfall ergänzen sich beide Hormone in perfekter Harmonie. Gerät aber eines der beiden ins Straucheln, so verschiebt sich das Verhältnis der Hormone auf die eine oder andere Seite. Ist beispielsweise Östrogen zu dominant, kann es eben zu Symptomen wie Brustspannen und schweren Beinen kommen, da das Wasser nicht ausgeschwemmt wurde.
3. Von welchen Symptomen sprechen wir?
Die Liste der PMS Symptome ist lang. Es gibt über 100 gesicherte Symptome, die zum PMS zählen. Hier eine Auflistung der meist genannten:
Aggressionen
Akne
Angstzustände
Appetitlosigkeit
Bedürfnis nach Salz oder Süssem
Blähungen
Depression
Depressive Verstimmungen
Erschöpfung
Geschwollene und schmerzende Brüste
Heisshungerattacken
Herpes
Konzentrationsstörungen
Kopfschmerzen
Kreislaufbeschwerden
Lethargie
Migräne
Müdigkeit
Reizbarkeit
Rückenschmerzen
Schlaflosigkeit
Sehstörungen
Stimmungsschwankungen
Wassereinlagerungen
Wutausbrüche
Findest du dich darin wieder? Zur Diagnosestellung wird die betroffene Frau nach den Symptomen befragt, insbesondere auch, wann diese auftreten. In gewissen Fällen wird zudem eine Hormonanalyse durchgeführt, die Klarheit bringen soll.
TIPP: Führe über mindestens 3 Monate ein Zyklus- oder PMS-Tagebuch.
4. Was können die Auslöser von PMS sein?
Die weiblichen Hormone werden durch eine Vielzahl von äusseren Faktoren beeinflusst. Einigen davon sind wir mehr oder weniger schutzlos ausgeliefert, zum Beispiel Umweltgiften wie Abgase oder Ozon. Auf andere hingegen können wir selber Einfluss nehmen, so zum Beispiel auf die Ernährung, Kosmetikprodukte, Stress oder wie oft und regelmässig wir uns bewegen.
Das hormonelle Ungleichgewicht bei PMS kann auch durch körperliche Ereignisse entstehen, wie:
- Geburt
- Schwangerschaftsabbruch
- Absetzen von hormonellen Verhütungsmitteln wie der Pille
- Sterilisation
- Traumata
- Lichtmangel
- Wiedereinsetzen der Menstruation nach einer Amenorrhö (Ausbleiben der Menstruation über einen längeren Zeitraum)
Oder aber PMS kann durch eine unausgewogene Ernährung begünstigt werden. Was unseren Hormonen nicht gut tut ist:
Übermässig viel Koffein (Kaffee, Grüntee, Energydrinks,..)
Alkohol
Hoher Konsum von Milchprodukten
Hoher Konsum von Fleisch / tierischen Fetten (Vegetarierinnen leiden statistisch gesehen weniger unter PMS)
Übergewicht
Ein Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen
PMS kann zudem auch psychische Auslöser haben:
- Eigene Bedürfnisse werden ständig zurückgestellt
- Stress (positiver wie negativer Stress)
- Tiefe Unausgeglichenheit, seelische Unruhe
5. Was hilft?
Es gibt mehrere Hebel an denen wir ansetzen können. Am Anfang steht immer die eigene Beobachtung. Lerne deinen Körper kennen und achte auch seine Signale. Je nach dem findest du heraus, dass dir dein Körper bereits vor dem Eisprung mitteilt, dass du es ruhiger angehen sollst.
1. Finde die Ursache heraus
Führe ein Zyklustagebuch.
Wann hat es begonnen?
Welche Symptome sind vorhanden?
Wann tritt es am stärksten auf?
Hast du besonders Lust auf Salziges, oder Schokolade?
3. Schau gut zu deiner Leber
Trinke morgens statt einen Kaffee ein Glas Zitronenwasser.
Trinke tagsüber regelmässig (jede Stunde) ein Glas stilles Wasser.
Lasse einige Wochen lang Kaffee und Alkohol links liegen.
Vermeide Produkte mit (viel) Zucker.
2. Achte auf deine Ernährung
Gemüse, Gemüse, Gemüse!
Verzichte auf Milchprodukte.
Wenn Fleisch, dann qualitativ hochwertig.
Iss in Ruhe und ohne Stress.
Ernähre dich ballaststoffreich (siehe Blog "Guter Zucker - Böser Zucker").
3. Achte auf dein Stresslevel
(auch positiver Stress ist Stress)
Hast du ausreichend Erholungsphasen tagsüber?
Kannst du schnell ein- und gut durchschlafen?
Machst du Entspannungsübungen wie Yoga, Meditation oder Atemübungen?
4. Bewegung
Bewege dich täglich an der frischen Luft (mind. 20 Minuten)
Trainierst du häufig und intensiv achte darauf, dass dein Körper genug Regenerationsphasen erhält.
Es gibt nicht DIE eine Lösung. Jeder weibliche Körper reagiert anders auf äussere Einflüsse, weshalb es so schwierig ist die Ursache herauszufinden und die Hebel richtig anzusetzen. Und genau deshalb ist es unglaublich wichtig, dass du deinen Körper kennst. Dass du weisst, auf was deine Hormone empfindlich reagieren und auf was eben nicht.
Gib deinem Körper die Chance dir zu zeigen was ihm fehlt und was ihm gut tut. Bring ihm dazu viel Geduld und Zeit entgegen, deine Hormone werden es dir danken.
Viel Spass beim Kennenlernen und schau gut zu dir.
Alles Liebe,
Pascale
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